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Keine Punkte für den bisherigen Tabellenführer TurnTeam Staufen

Das TurnTeam Staufen trat am Samstag beim direkten Verfolger WKG Villingendorf-Rottweil I an. Was eigentlich nach einem spannenden Duell klingt war mit 62:23 eine klare Angelegenheit für die Schwarzwälder. Personalbedingt stand das TurnTeam auf verlorenem Posten. Deutlich wurden die Probleme gleich zu Beginn. Da drei standesgemäße Bodenturner krankheitsbedingt fehlten, mussten Ersatzturner ran. Beachtlich vor allem die Leistung vom 50-jährigen Teamchef Jens Hesse. Er begann den Wettkampf sauber und musste lediglich 1 Punkt abgeben. Erwartungsgemäß chancenlos waren die anderen Ersatzturner. Den Abschluss fürs TurnTeam machte der einzige Etablierte, Johannes Hesse. Mit guter Vorstellung hatte er lange Zeit die Chance zu punkten. Allerdings griff er bei der Abschlussbahn auf den Boden und ließ die Gastgeber mit 14 Punkten enteilen.

Am zweiten Gerät holte Maurath die ersten Punkte ins Filstal. „Heute können wir maximal das Pferd gewinnen“ äußerte sich Taktikchef Jens Hesse noch vor dem Wettkampf. Er schickte seinen Sohn als zweiten Turner ans Gerät. Der präsentierte sich ordentlich, verlor jedoch knapp. Anschließend gab Leon Scharfe sein Saisondebüt am Pferd. Er zeigte eine Sicherheitsübung und gewann 3 Punkte. Der immer einsatzbereite Tilman Zeeb startete erstmals in dieser Saison. Zwar musste er Abzüge von den Kampfrichtern um Frank Janositz und Gerd Hesse hinnehmen, dennoch kam er ohne Sturz durch und sicherte ein 7:7 am Pauschenpferd.

Unglaubliches sahen die Zuschauer dann an den Ringen. Oldie Jens Hesse zeigte, zu was er mit einem halben Jahrhundert in den Turnknochen noch in der Lage ist. Er ergatterte 3 Punkte gegen den halb so alten Gegner. Leider konnte Stolz und der jüngere Hesse dann nicht an die Leistung anknüpfen. Scharfe holte noch ein bisschen auf, trotzdem verloren die Staufener erstmals seit langem an deren Paradegerät.

Die Geschichte am Sprung ist schnell erzählt. Villingendorf-Rottweil zeigte durchweg saubere und gestreckte Tsukaharas. Da hielt kein Staufener mit. Alle Duelle gingen klar an die Gegner. Dafür konnte das Barrenturnen überraschend lange offen gestaltet werden. Nach den ersten Duellen stand ein Unentschieden auf der Anzeigetafel. Max Stolz brachte sogar die Führung. Dann lag es an Zeeb eventuell noch überraschend Punkte ins Filstal zu entführen. Gegen den sauber turnenden Gegner hatte er aber keine Chance.

Beim Einturnen zum Königsgerät krachte ein Turner der WKG Villingendorf-Rottweil mit dem Hinterkopf auf die Stange. Die Mannschaft konnte nach bangen Minuten und unterbrochenem Wettkampf dann vorsichtig Entwarnung geben. Das gesamte Team wünscht Chris Mayer gute Besserung und freut sich auf ein Wiedersehen am Ligafinale. Unter diesen Vorzeichen war es nur noch nebensächlich, wie das Reck und der Wettkampf dann ausgingen. Nervenstark zeigten sich Johannes Hesse und Maurath, die souverän turnten und je 3 Punkte gewannen. Zeeb ging nach Trainigsrückstand und vielen Einsätzen am heutigen Tage die Kraft aus. Mit dem kleinstmöglichen Abstand von 0,05 Punkten hatte er Glück, dass die Höchststrafe ausblieb. Auch Jens Hesse zollte den Einsätzen Tribut. Er hatte Probleme in der Übung, die er schon seit Jahren im Schlaf abspulte und musste sichtlich enttäuscht zusehen, wie auch das Reck an den Gastgeber ging.

Zwar wurde der Wettkampf dann deutlich mit 62:23 verloren, trotzdem kann das TurnTeam zufrieden mit der eigenen Leistung sein. Am 9. März geht es in Süßen im Klassiker gegen Backnang. Der Wettkampf gilt als Vorentscheid um den Platz auf dem Treppchen. Die Turner freuen sich auf viele Zuschauer, die ab 16:00 Uhr die Mannschaft unterstützen.
[Leon Scharfe]